Gastbeitrag von Tobi: Battlegroup und wie kam ich dazu?

Road to Battlegroup

(kann unebzahlte Werbung enthalten)

von Tobias Ruelmann

Liebe Diceonauts,

vor längerer Zeit wurde das Thema „Battlegroup“ im Podcast behandelt. Seitdem ist viel passiert. Heute möchte ich euch vorstellen wie ich persönlich zu Battlegroup kam, wie es sich bei mir armeetechnisch entwickelt hat, welche Kits ich erworben habe und auch wie der weitere Plan bezüglich Battlegroup meinerseits aussieht. Aber beginnen wir am Anfang:

  1. Wie kam ich zu Battlegroup?

Mein erstes Interesse an Battlegroup weckte tatsächlich der Podcast von Piwi und Daniel. Das Thema 2. Weltkrieg lag mir schon lange nahe und ich bin auch schon vor meiner Zeit im Tabletop als Modellbauer tätig gewesen mit Schwerpunkt auf dieser Zeit. Ich habe schon oft vor meinen Modellen gesessen und gedacht: tja wenn man damit auch mal spielen könnte. Dies trat in den Hintergrund als ich Infinity und X-Wing angefangen hatte, aber die Spiele verloren etwas ihren Reiz für mich. Dann hörte ich den Podcast über Battlegroup und dachte mir: Joa, das könnte was sein, aber auch das wabberte mehr im Halbbewusstsein. Eines schönen Tages, vor Corona, trafen wir uns dann bei Piwi in seiner Garage. Daniel hatte ein paar Deutsche und Piwi ein paar Amis aus der Flames of War Starterbox dabei und wir spielten die ersten Runden Battlegroup.

Interessant waren für mich die Munitionsregeln, dass also Panzer leer geschossen sein konnten und man dann einen Truck zu nachladen bräuchte. Auch geht es nicht darum den Feind zu vernichten, sondern in zu brechen, was in einem verdeckten Moralsystem – dem „Battlerating“ resultiert. Auch die verschiedenen Schussmodi – schieße ich gezielt um eine Einheit zu vernichten oder ungezielt um sie zu pinnen? – machten den Reiz aus. Und irgendwie machte es da „klick“. Ich wollte auch Battlegroup anfangen. Aber wie beginnen?

  • Der Anfang

Ich hatte für mich entschieden, dass ich deutsche Panzer spielen wollte. Als Szenario hatten wir uns auf „Battlegroup – Overlord – Beyond the Beaches“ festgelegt, Maßstab 1/100 bzw. 15mm Multibase. Damit konnten die anderen ihre Flames of War Sachen weiter benutzen.

Nach kurzer Recherche zusammen mit Daniel, legte man mir die Box „15mm Late War German Panzer Army“ von Plastic Soldier Company nahe, die ich dann auch, zusammen mit dem Grundregelwerk von Battlegroup bestellte. Dazu hatte ich noch ein pdf. Von „Beyond the Beaches“ erworben. Nachdem ich die Box erhielt, begann ich gleich mit dem Basteln. Diese kleinen Panzer waren zwar ungewohnt zu bauen, aber es ging doch recht gut. Da ich schon eine Airbrush besaß, ging die Bemalung auch fix von der Hand. Zu meinem 30. Geburtstag bekam ich dann von Daniel eine Box „Late War German Infantery 1943-1945“ und eine Box „Late War German Infantery Heavy Weapons“ beide von PSC – welch Freude! Ich kaufte immer wieder Ergänzungen zu der bestehenden Armee, meist von PSC, deren Sachen ich echt toll finde.

  • Die Armee wächst

Leider wurden dann die Spiele mit Daniel und Piwi selten. Dafür stellte sich mit André ein neuer Gegner – Briten. Wir fingen an verschiedene generische Szenarien aus den Regelbücher zu spielen. Dabei bauten wir erst um eine Kerntruppe immer mal wieder neue Einheitentypen ein. Dadurch konnten wir von den Regeln her überschaubar starten und uns immer tiefer einwühlen. Da die Regeln nicht unbedingt alle sofort verständlich und klar waren, war dies ein gutes Vorgehen. André stellte sich dabei als fairer Mit-/Gegenspieler heraus. Viel half mir persönlich die englische Facebook – Gruppe „Battlegroup WW2 Wargame Rules“ weiter. Die hieß früher anders, aber ich führe mal den aktuellen Namen auf. Hier waren die beiden Regeldesigner, Piers Brand und Warwick Kinrade, vertreten. Dadurch konnten Regelfragen direkt mit diesen gelöst werden. Super!

Was ich in dieser Zeit noch merkte und was ein kleiner Minuspunkt, neben etlichen Pluspunkten, ist, dass die Regel- und Szenarienbücher nicht immer überall zu bekommen sind. Also lernte ich, jedes Buch, das ich irgendwie bekommen konnte, sofort zu kaufen, falls mich der Schauplatz auch nur halbwegs ansprach.

Ich spielte in der Zeit einige Spiele gegen/mit André und erweiterte meine Armee ständig. Dabei merkte ich dann, dass die Range von Plastic Soldier Company leider nicht jegliche Varianten (die gerade bei der deutschen Armee zahlreich sind) abdeckten und musste auch auf Battlefront Miniaturen zurück greifen. Die Miaschung aus Resin / White Metall ist leider wirklich nicht die Schönste, aber teilweise die am besten erreichbare. Da die Spiele mir doch eigentlich zu selten waren, überlegte ich wie ich zu mehr Spielen kommen könnte. Leider ist Battlegroup – zu Unrecht – nicht so weit verbreitet wie Bolt Action oder andere Spiele.

  • Wie bekomme ich mehr Mit-/Gegenspieler? Wohin soll meine Armee gehen?

Wie gesagt, stellte sich dann die Frage: Wohin gehen wir, bleiben wir in der Normandie oder welcher Schauplatz ist noch interessant? André und ich kamen zu dem Schluß, dass der Early War im Osten als auch die Blitzkrieg-Phase im Westen durchaus ihren Reiz hatten. Da ich die Bücher schon erworben hatte, „Battlegroup – Blitzkrieg“ und „Battlegroup – Barbarossa“, konnte ich nachsehen welche Einheiten dort benötigt würden. Wir verständigten uns darauf, keine komplett neuen Armeen zu bauen, sondern weitestgehend bestehende Armeen zu vergrößern, auch bei „falschen“ Tarnanstrichen etc. Hier sei erwähnt, dass wir nie zu wysiwyg – mäßig unterwegs waren. Wichtig ist, dass für beide Seiten klar ist, was welche Einheit darstellt. Gerade bei der deutschen Armee eine wirkliche Erleichterung. Also besorgte ich mir zusätzlich zu meiner Armee noch mehrere „15mm WW2 German Panzer II Light Tank“ von Zvezda, „15mm WW2 German Sdkfz. 222 Armoured Car“ von Zvezda, eine Packung „15mm WW2 German Panzer III“ von PSC und eine Packung „15mm Early War German Heavy Weapons 1939 – 1942“ von PSC und machte mich ans basteln und bemalen.

Gleichzeitig hatte ich ja aber das Verlangen nach mehr Spielen, was mit André schwierig möglich war. Erst fragte ich im bekannten Spielerkreis rum, wer dann Lust hätte mit anzufangen. Die Reaktionen blieben leider sehr verhalten. Auch die Recherche in bekannten Facebook-Gruppen stellte sich als schwierig heraus. Oft mangelte es an Minis oder Gelände oder beidem im passenden Maßstab. Daher reifte in mir die Idee, eine zweite Armee aufzubauen und eine Grundplatte zu stellen mit Gelände und Gebäuden um Interessenten einfach einladen zu können und ihnen das Spiel näher zu bringen.

  • Aktueller Stand und zukünftige Planungen

Aktuell habe ich nun eine Armee der USA im Bau / Bemalung. Der Grundstock hierzu bildet die Box „15mm WW2 US Tank Company“ von Plastic Soldier Company. Dazu habe ich eine M10 Box von Battlefront geordert, jetzt komplett in Plastik. Auch habe ich gerade eine modulare Platte aus Styrodur im Bau. Dazu habe ich mehrere Styrodurplatten genommen und beflocke diese mit den Tufts von „Woodland Scenics“, die ich über „Marke Eigenbau“ erworben habe. Das Flock ist echt Hammer, schaut euch dazu auch die Youtube Videos vom „Tabletop Basement“ an.

Ich offe, dass ich dann nach Corona endlich wieder mit André spielen kann und hoffentlich auch mit Daniel. Dazu hoffe ich über meine neue Platte und die zweite Armee andere Leute begeistern zu können, die hier ihre ersten Spiele ohne eigenes Material machen können.

  • Fazit nach ~ 2,5 Jahren Battlegroup

Ich finde das Spiel immer noch super gut. Das Regelwerk ist zwar nicht immer 100% präzise, wenn man es aber als „Gentleman Game“ angeht, stellt das kein größeres Problem dar. Es ist ein guter Kompromiss zwischen Arcade und Simulation. Man kann die Regeln wirklich häppchenweise ergänzen – oder eben auch nicht. Die Szenariobücher geben wirklich tollen Hintergrund und immer neue Einheiten. Wichtig noch zu sagen: es lassen sich keine Einheiten aus verschiedenen Szenariobüchern mischen. Battlegroup besitzt für jedes Szenario eigen Punktwerte. z.B. sind Panther im Westen teurer, als im Osten. Dies repräsentiert die historischen Aufteilung der Truppen zwischen den Schauplätzen.

Miniaturen kann man meist von Plastic Soldier Company, Battlefront oder Zvezda beziehen. Die Bücher sind leider teilweise schwer zu bekommen. Es gibt Alternativ zu einigen Schauplätzen pdfs. über den Shop von PSC. Ein Blick in das System lohnt sich auf jeden Fall – und wer aus der Nähe von Osnabrück kommt, kann sich gern melden, da ich bald einen schmerzfreien Einstieg bieten kann!

2 thoughts on “Gastbeitrag von Tobi: Battlegroup und wie kam ich dazu?”

Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Solltest Du lösen können, oder? *

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vielleicht interessiert Dich das auch?